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Was ist EFT?

EFT ist eine Form der Klopfakupressur, die sowohl in der Psychotherapie als auch in Coaching und Selbsthilfe eingesetzt wird. 

Dabei wird eine körperliche Intervention (man könnte es auch ein „Ritual“ nennen) mit einer gedanklichen und emotionalen Konzentration auf ein „Problem“ oder „Kernthema“ kombiniert. Bei diesem Problem kommt es im Verlauf der Behandlung in der Regel zu deutlicher Erleichterung und oft sogar zur grundlegenden Lösung. 

HINTERGRÜNDE

EFT arbeitet, im Unterschied zu klassischen psychotherapeutischen Methoden (wie Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie), mit der Idee eines „Energiesystems“ im menschlichen Körpers, wie es auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin angenommen wird.

Dabei verknüpft es Techniken und Anregungen aus der Akupressur, dem NLP und moderne psychotherapeutische Konzepte.

ENTSTEHUNG

EFT wurde in seiner heutigen Form und mit diesem Namen von Gary Craig in den USA entwickelt. Die Grundannahmen seiner Behandlungsmethode geht aber im Ursprung auf die Vorstellungen der chinesischen Medizin über ein im Körper vorhandenes Energiesystem („Meridian-System“) und die Ideen der Angewandten Kinesiologie zurück.

G. Craig hatte viele Fortbildungen in psychologischen / psychotherapeutischen Techniken absolviert (u.a. NLP-Master) und arbeitete als „Persönlichkeitstrainer“. Er lernte von dem amerikanischen Psychotherapeuten Dr. Roger Callahan eine Methode namens „thought field therapy“ (TFT), mit der sich nach dessen Aussage v.a. Phobien innerhalb kurzer Zeit behandeln ließen. Craig vereinfachte bzw. verkürzte den Behandlungsablauf, verknüpfte ihn mit Elementen des NLP und der angewandten Kinesiologie und nannte diese Methode „emotional freedom techniques“ (EFT).

„Emotional Freedom Techniques“ ist die verbreitetste von mehreren ähnlichen Techniken der sogenannten „Energiepsychologie“. Andere sind „TFT“ (R. Callahan), „EDxTM“ (F. Gallo), „Emotionales Selbstmanagement“ (Lambrou & Pratt).

METHODIK

Die „Emotional Freedom Techniques“ basieren auf einer einfachen Grundannahme:

Der Grund aller negativen Emotionen liegt in einer Unterbrechung (Störung)
des körpereigenen Energiesystems. (Gary Craig)
 

Diese Idee nutzt im Vergleich zur klassischen Psychologie / Psychotherapie ein radikal verändertes ätiologisches und therapeutisches Konzept. Im Grunde genommen stellt die Energetische Psychotherapie einen dramatischen Paradigmenwechsel dar:

Wenn die Ursache für alle negativen Emotionen in einer Unterbrechung, einer Störung im Energiesystem des Körpers zu suchen sind, ergibt sich auch ein anderer therapeutischer Zugang. Ziel und Methode der Behandlung ist demnach eine Wieder-Herstellung des ungestörten Energieflusses im Körper.

Um das zu erreichen, werden beim EFT-Anwendern spezifische Meridian-Punkte am Kopf, Oberkörper und der Hand mit den Fingern geklopft oder massiert, während der Patient sich auf sein Problem konzentriert.

Zusätzliche Elemente sind spezielle Einstimmungssätze und Atemübungen. 

INDIKATIONEN

Obwohl die akademische Überprüfung von EFT und den anderen Methoden der Energiepsychologie gerade erst begonnen hat, wird EFT von vielen Anwendern bereits bei einer Vielzahl seelischer und auch körperlicher Probleme angewandt und hat sich in der therapeutischen Praxis weltweit bereits hundertausende von Malen bewährt.

Erfahrungsberichte liegen u.a. für folgende Themen vor

Stress, akute Erregung
Ängste, Phobien, Panik
belastende Erinnerungen, Traumata, PTSD
Trauer, Wut, Schuldgefühle
aber auch körperliche Symptome wie chronische Schmerzen,
Allergien und einige psychosomatische Reaktionen.

Diese Erfahrungen können allerding nur den Status von „Fallberichten“ und persönlichen Erfahrungen beanspruchen. Einige erste klinische Studien scheinen allerdings die Wirksamkeit von EFT zumindest für Phobien zu bestätigen. Siehe die EFT-Evaluationsstudie im amerikanischen Journal of Clinical Psychology und den (englischen) Überblicksartikel über Forschungen zur „Energiepsychologie“ von D. Feinstein. Dort finden sich auch Quellen über neurologische Grundlagen der Energiepsychologie.

ANMERKUNG

Obwohl sich EFT in der klinischen Anwendung weltweit bewährt hat, befindet es sich noch im Stadium der wissenschaftlichen Überprüfung, zumal die Existenz eines Meridianssystems in der westlichen akademischen Psychologie sehr umstritten und nicht belegt ist. Die Anwendung von EFT wird daher nicht von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert.